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Leben unter 100-jährigen Bäumen, in unseren Städten eine Seltenheit

100-jährige Großbäume werden in unserem urbanen und ländlichen Wohnumfeld mehr und mehr zur Seltenheit. Statistisch erreichen sie in Städten nur ein Alter von rund 60 Jahren und bleiben damit weit unter ihrer natürlichen Lebenserwartung zurück. Oft sind große, alte Bäume ganz aus Wohnvierteln verschwunden.  "Baumchirurgisch" unsachgemäß verschnitten, ihrer natürlichen Wuchsform beraubt, verstümmelt, aus Unkenntnis zu früh gefällt, weil sie "Dreck machen", "Platten anheben", "zu nah am Haus wachsen", der "ungehinderten Baumaßnahme im Weg stehen", einfach beseitigt.

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  • Bäume sind komplexe Lebewesen mit einer großen Bedeutung für unser Stadtklima und den Artenschutz. Sie filtern Staub und Rußpartikel, binden Kohlendioxid und sorgen für ein kühlendes Mikroklima in ihrem Einflussbereich. Bäume werfen Schatten auf Straßen und Wohnhäuser und verhindern eine übermäßige Aufheizung. Sie fächern Luft, reduzieren Lärm und sorgen für einen Feuchtigkeitsanstieg in ihrer Umgebung.


    Auch die ästhetische Wirkung alter Großbäumen für unsere Straßen, Wohngebiete und innerstädtischen Parks ist beachtenswert, dennoch wird Ihr oft zu wenig Bedeutung beigemessen.


    Grundlage für ein reiches Leben in unseren Städten

    Alte Großbäume, aber auch kleine Bäume, Gebüsche, oder Hecken leisten einen wertvollen Beitrag für optischen Wohlfahrtswert und den Natur- und Artenschutz in unseren Städten. Alte Bäume spielen eine große Rolle im Naturschutz und bilden ein wichtiges Habitat für zahlreiche Tierarten. Totholz, abgeplatzte Rinde oder Spechtlöcher dienen als Unterschlupf für Käfer und Insekten und die Aufzucht der Jungen.

    Naturschutz endet nicht mit dem Tod eines Baumes, ein liegengebliebener Baum schützt auch den Boden vor Austrocknung und Versandung und bietet dem Baumnachwuchs Schutz!

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  • Was wären diese Stadtviertel ohne 100-jährige Großbäume? Die ästhetische und mikroklimatische Wirkung alter Bäume für unserem urbanen Lebensraum ist immens. Intuitiv suchen wir in unseren Städten Erholung an baumbestandenen Orten, denn von ihrer wohltuenden Wirkung profitieren Mensch und Tier.

    Vom Verkehr und umgebenden Gebäuden fast verschlungen: bemerkenswerte Bäume mit ausladenden Kronen, die selten Beachtung finden

    Trotz erheblichen Konkurrenzdrucks durch Betonversiegelung, undurchdringlichen, heißen Asphalt, parkende Autos, Gummiabrieb und Schwermetalle haben sich diese Bäume mit dem Stadtklima arrangiert und Ihren Lebensraum mit Erfolg erobert. Das Leben in der Stadt stellt Bäume vor eine große Herausforderungen, da kein Laub fällt, das Zeit hat sich zu zersetzen und Nährstoffe ins Erdreich einzulagern. Hinzu kommt, dass zwischen Häuserfluchten, Rohrleitungen und Asphalt Wurzeln oft zu wenig Platz haben, um den Baum auskömmlich mit Vitalstoffen und Wasser zu versorgen. Streusalz und eine zunehmende Versiegelung- auch in privaten Gärten und Grundstücken- setzt Stadtbäume zusätzlich unter erheblichen Stress.

    Japanische Schnurbäume mit beeindruckender Verzweigung auf dem Parkplatz Heinrich-/Martinstraße

    Großkronige Eschen mit weiter Ausladung auf der regen Verkehrsinsel Heidelberger-/Eschollbrücker Straße

    Alter Trompetenbaum auf Lincoln. Diverse Altbäume wurden trotz starker Verdichtung-zum Glück- erhalten

    Verkehrssicherheit mit Respekt vor dem Artenschutz

    Die Stand- und Verkehrssicherheit von Bäumen haben insbesondere in unseren Ballungsräumen höchste Priorität. Eine fachgerecht ausgeführte Baumpflege ist der Schlüssel zu Verkehrssicherheit, vitalem Wachstum und Langlebigkeit.

    Alte Bäume leisten einen wertvollen Beitrag als Lebensraum für diverse Tiere. Höhlungen, Abplatzungen oder Totholzstellen dienen als Brutplatz, Unterschlupf und als Nahrungsquelle für Vögel und Insekten. Hier treten Naturschutz und Verkehrssicherheit in urbanen Lebensräumen oft in Konflikt. Altbäume verringern nach einem Astbruch oder Blitzeinschlag ihre Höhe und bilden einen tieferliegende zweite Krone aus. Frühzeitige, fachgerechte Schnittmaßnahmen, oder eine Kronensicherungen bei gefährdeten alten Großästen können helfen, den Wusch nach Erhalt und Verkehrssicherheit in Einklang zu bringen

    Erhaltenswerte Altbäume im Darmstädter Stadtgebiet. Mithilfe geeigneter Baumpflegemaßnahmen und Kronensicherung lassen sich Altbäume auch mit urbaner Verkehrssicherungspflicht in Einklang bringen

    Zu nah am Gebäude, zu schief stehend? In der Regel koexistieren Gebäude und nahstehende Großbäume problemlos nebeneinander. Ein schief gewachsener Baum kompensiert seine Wuchsform mithilfe seines Astwerks. Trotz Schutzmaßnahmen stellt eine baumnahe Baustelle mit Abgrabungen einen Großbaum unter extremen Stress, der oft zu erheblichen Schäden oder schlimmstenfalls zu dessen Absterben führt 

    Mehr Verachtung ist kaum möglich: rechtswidrige Radikalschnitte an lebenden Bäumen in einem Wohn- viertel, das eigentlich von seinem alten Baumbestand geprägt ist.

    Das Bundesnaturschutzgesetz gilt auch für unsere Gärten. Kein starker Rückschnitt, Rodung, Fällung zwischen dem 1. März und 30. September

    Seit dem 1. März 2010 ist das Bundesnaturschutzgesetz rechtskräftig. Vielen Bürgern ist dieses Gesetz unbekannt, ihm unterliegen Bäume, Hecken und Büsche. Starkschnitt, Rodung oder Fällung ist in dieser Zeit zum Schutze der Vogelbrut und Kleinstlebewesenaufzucht untersagt.

    Altbäume in ihrem städtischen Kontext

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  • Malerische alte Bäume, die ihrem Alter trotzen: alte Buche mit Weißanstrich und Kronensicherung, alte Hängebuche, Sumpfzypresse. Alter Ginko: trotz starken Efeubewuchses; ein Überlebender. Alte Platane: durchlöchert, zerklüftet, durchfurcht, hat sie ihre Wuchshöhe drastisch reduziert und trotzt allen Widrigkeiten. Mammutbaum: trotz eines erheblichen Blitzschadens gut gerüstet für ein langes Überleben.

    Gartenarbeit mit Handschere und Rechen; je geräuschloser, desto besser

    Kleine Formschnitte oder Schnitte aus Gründen der Verkehrssicherheit oder Unfallverhütung sind auch zwischen dem 1. März und 30. September gestattet. Laubbläser, Motorsägen, laute Heckenscheren setzen dem Lebensraum Garten zu; je geräuschloser und ohne Motorisierung durchgeführt, helfen Sie den wild lebenden Tieren und auch dem Erholungswert in Ihrem Wohnviertel.

    Obwohl kein Ende in Sicht: geräuschlose Gartenarbeit mit Schere und Rechen in den Tuilerien von Paris

    Wochenendausflug zu bedeutenden Bäumen

    Eine Auflistung bemerkenswerter Altbäume und Baumdenkmale in Deutschland finden Sie Im Baumregister des Baumkundeportals. Unternehmen Sie einen Wochenendausflug und erleben Sie selbst:https://www.baumkunde.de/baumregister/alle/Seite14/registerName/ASC


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